Eine private Rentenversicherung ist laut Definition keine Versicherung im eigentlichen Sinn – vielmehr handelt es sich um einen Sparplan. Sie zahlen bestimmte Beiträge ein, entweder monatlich oder auch einmalig, und erhalten ab einem fest vereinbarten Zeitpunkt eine monatliche Rente, oder Sie wählen alternativ eine Kapitalauszahlung. Versichert im Sinne von Versicherung ist das Risiko, ein langes Leben zu haben, da der Versicherer sich verpflichtet, die Rente lebenslang zu zahlen.
Auch Zusatzleistungen wie der Todesfallschutz vor Auszahlungsbeginn oder eine zusätzlich vereinbarte Hinterbliebenenversorgung sind Versicherungsleistungen.
Eine private Rentenversicherung bietet die ideale Möglichkeit, den Einkommensverlust als Rentner aufzufangen.
Die eigene Vorsorge für Ihren Lebensabend können Sie Ihren Bedürfnissen entsprechend gestalten. Ausdauer und ein früher Einstieg in die Altersvorsorge werden hier, dank Zins und Zinseszins, reich belohnt.
Warum brauche ich die private Rentenversicherung?
Wer in Rente geht, hat in der Regel weniger Geld zur Verfügung, bei Angestellten nämlich je nach Einzahldauer nur noch rund 43% des letzten Nettoeinkommens.
Durch die laufenden Rentenreformen sinkt die gesetzliche Rente und dadurch wird die Versorgungslücke im Ruhestand immer größer.
Staatlich geförderte Altersvorsorge hilft, die Grundbedürfnisse im Ruhestand zu sichern, schließt aber nur einen Teil der Versorgungslücke. Hierzu zählen insbesondere die Riesterrente, Basisrente und betriebliche Versorgungen wie Direktversicherungen.
Wer zusätzlich privat vorsorgt, genießt mehr Lebensqualität und Sicherheit im Ruhestand.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der privaten Vorsorge – je nach individuellen Lebensumständen empfiehlt sich das eine oder andere Modell:
Die klassische Rentenversicherung
Eine klassische Rentenversicherung bietet viel Sicherheit, da Sie sicher die vertraglich vereinbarte Mindestverzinsung erhalten und zusätzlich von Überschussbeteiligungen profitieren können. Allerdings verzichten Sie im Gegenzug auf die Chancen einer höheren Rendite. Die klassische Rentenversicherung eignet sich daher besonders für Verbraucher, die erst spät mit Altersvorsorge beginnen, denn sie bietet planbare Sicherheit.
Die fondsgebundene Rentenversicherung
Eine fondsbasierte Rentenversicherung verspricht die Aussicht auf hohe Renditen, jedoch hängt die Entwicklung des Guthabens von der Entwicklung der Märkte ab, Verluste sind somit möglich. Auch gibt es bei einer rein auf Fonds basierenden Rentenversicherung keine garantierte Rentenhöhe, sondern ein Fondssparplan wird mit einer lebenslangen Rentenzahlung verbunden, die sich aus dem zum Rentenbeginn vorhandenen Guthaben errechnet.
Die fondsgebundene Rentenversicherung ist somit besonders für Jüngere geeignet, da über einen Zeitraum von vielen Jahren die Schwankungen der Märkte gut aufgefangen und ausgeglichen werden können. Auch für diejenigen, die bereits eine private oder betriebliche Basis-Altersversorgung aufgebaut haben, ist diese Variante interessant.
Die klassische Rentenversicherung mit Überschüssen in Fonds
Als dritte Variante der privaten Rentenversicherung gibt es die Möglichkeit, die Vorteile der klassischen und der fondsgebundenen Variante zu kombinieren. Hier erhalten Sie Sicherheit über die garantierte Verzinsung, die Überschüsse, die das Versicherungsunternehmen erwirtschaftet, fließen in Fonds. Hier bleibt die Sicherheit der privaten Rente in vereinbarter Höhe erhalten, die Rendite der privaten Altersvorsorge kann gleichzeitig verbessert werden.
Eine Garantie auf höhere Gewinne gibt es nicht. Die Entwicklung der Überschüsse hängt von der Entwicklung der Märkte ab, da die Überschüsse in Fonds investiert werden.
Wie wird die private Rentenversicherung ausgezahlt?
Bei der privaten Rentenversicherung gemäß Definition wird zwischen der aufgeschobenen Rente und der Sofortrente unterschieden. Die aufgeschobene private Rentenversicherung ist den meisten Verbrauchern bekannt. Hier zahlen Sie viele Jahre lang jeden Monat einen bestimmten Betrag ein und erhalten am Ende der Ansparphase eine Rentenzahlung, oder Sie wählen alternativ das Kapital. Sie haben die Wahl zwischen einer konstanten Rentenzahlung, bei der die monatliche Summe während des gesamten Lebens gleichbleibt, und einer dynamischen Auszahlung. Die Dynamik sorgt dafür, dass die Rentenzahlung mit einem etwas niedrigeren Satz beginnt. Dafür steigt die Rente kontinuierlich an, sofern der Anbieter ausreichend hohe Überschüsse erwirtschaftet. Einige Unternehmen bieten auch eine Mischform zwischen der konstanten und der dynamischen Auszahlung an. Hier wird ein Teil der Überschüsse hochgerechnet und als Basis für eine konstante Zahlung ermittelt, der andere Teil bemisst sich an den tatsächlichen Ergebnissen.
Was ist eine Sofortrente?
Wenn Sie sich für eine Sofortrente entscheiden, zahlen Sie bei einer privaten Rentenversicherung gemäß Definition einmalig einen bestimmten Betrag ein (z. B. 30.000 Euro) und erhalten im Gegenzug direkt eine monatliche Rente ausgezahlt. Auch hier ist es möglich, eine Dynamik zu vereinbaren, um der Teuerung entgegen zu wirken.
Was bedeutet das Kapitalwahlrecht?
Bei einer aufgeschobenen privaten Rentenversicherung gemäß Definition räumen Ihnen viele Anbieter ein sogenanntes Kapitalwahlrecht ein. Das bedeutet, dass Sie nach der Ansparphase entscheiden können, wie das angesammelte Kapital ausgezahlt wird. Sie haben die Wahl zwischen einer monatlichen Rentenzahlung und der einmaligen Auszahlung des Geldes. Allerdings sind die steuerlichen Bedingungen hier unter Umständen schlechter als bei einer lebenslangen Rentenzahlung.
Was ist die Rentengarantiezeit?
Eine private Rentenversicherung gemäß Definition sichert der versicherten Person eine lebenslange Rente zu. Ein Schutz für Hinterbliebene ist in der Basisvariante nicht vorgesehen. Sie können aber bei den meisten Verträgen gegen Aufpreis eine sogenannte Rentengarantiezeit vereinbaren. Verstirbt der Bezieher der Rente vor Ablauf der vereinbarten Garantiezeit, erhalten seine Angehörigen die Rente für die vereinbarte Zeit weiter.
Beispiel: Herr Muster hat eine private Rentenversicherung, die ab dem 65. Lebensjahr eine monatliche Rente leistet. Die Rentengarantiezeit beträgt 15 Jahre. Herr Muster erhält seine Leibrente lebenslang ausgezahlt, auch wenn er deutlich über 100 Jahre alt werden sollte. Verstirbt Herr Muster dagegen beispielsweise im Alter von 70 Jahren, läuft die Rentengarantiezeit noch 10 Jahre weiter. Das heißt, dass seine Witwe ein weiteres Jahrzehnt von der privaten Rentenversicherung profitiert.
Bei einer Sofortrente sind die Bedingungen oft anders: hier kann sowohl eine Rentengarantiezeit als auch die Beitragsrückgewähr vereinbart werden. Durch Letztere sinkt die monatliche Rentenzahlung leicht, dafür erhalten die Angehörigen nach dem Tod des Rentenbeziehers die noch unverbrauchten Beiträge zurück.
Welche steuerlichen Aspekte bringt die private Altersvorsorge mit sich?
In jedem Fall profitieren Sie bei der privaten Altersvorsorge von attraktiven Steuervorteilen: denn im Vergleich zur gesetzlichen Rente, die voll besteuert wird, wird – nach derzeitigem Stand der Gesetzgebung – die private Rente z.B. bei Rentenbeginn mit 67 Jahren zu 83 % steuerfrei ausgezahlt. Außerdem fällt keine Abgeltungsteuer an.
In jedem Fall sollten Sie sich vor einem Abschluss professionelle Hilfe holen, denn die Gesellschaften bieten unterschiedlichste Tarife, Überschussverwendungen und Fonds bis hin zu Indexpolicen an.
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